Haldikapelle

Haldikapelle

Sie liegt an einem der schönsten Aussichtspunkte auf dem Haldi: Die Kapelle Maria Einsiedeln. Der aus Holz erstellte Sakralbau erinnert in ihrer Form an eine norwegische Stabkirche. Treibende Kraft für ihren Bau war der im Riedertal wohnende Pfarrer Gustav Truttmann. Oft stieg er in die benachbarten Haldiberge und hörte dort den Wunsch der Bewohner nach einer eigenen Kapelle. Er fasste den Entschluss, die Idee zu verwirklichen. Der geeignete Bauplatz wurde auf dem Hügel des Sodbergs gefunden. Der Eigentümer erklärte sich bereit, den Platz schenkungsweise abzutreten. Beim Fällen und Transportieren des Holzes und der Baumaterialien sowie bei der Zurichtung des Bauplatzes und der Fundamente packten viele Haldiberger und Haldibergerinnen an. Zimmermeister Josef Suter aus dem Muotathal erklärte sich bereit, das Holz zu sägen und die Zimmer- und Maurerarbeiten auszuführen. Am 2. Oktober 1932 konnte die Kapelle nach einer dreijährigen Bauzeit zu Ehren der Mutter Gottes eingeweiht werden. Als Andenken an Pfarrer Gustav Truttmann ziert sein Porträt die Empore der Kapelle.

Das Altarbild zeigt mit verblüffender Ähnlichkeit ein Abbild der schwarzen Madonna von Einsiedeln. Altarbild und Altar wurden von der Firma Antonio Mutzner aus dem Grödnertal hergestellt. Den Kircheneingang schmückt ein Sgraffito der Urner Künstlerin Erna Schillig (1900-1993), welches Maria Verkündigung darstellt. Ebenfalls von ihr stammt der Kreuzweg im inneren der Kapelle. Die kunstvollen Dekorationsmalereien in der Kapelle stammen vom Zürcher Künstler Eduard Gubler (1865-1948).

Quellen: Urner Kirchen- und Kapellenführer URI, "Kein schöner Land für Gottes Kinder", Verlag: Baumann und Fryber, Altdorf.

Crivelli-Kapelle
Bei der Schächenbrücke am Dorfeingang steht die Crivelli-Kapelle, die im Volksmund auch Schächenkapelle genannt wird. Die Geschichte der Schächenkapelle geht zurück ins 15. Jahrhundert. So lesen wir in einer Inschrift oberhalb der Eingangstüre: "Dieses Bildnus ist in einer alten Capelen gestanden, welche Herr Hauptmann Adrian Kuon nach der bluotigen Blauweilter Schlacht, daran er sich ritterlich gehalten, an diesem Platze erbauen lassen." Die Inschrift bezieht sich auf die Darstellung der Pietà, welche sich ebenfalls oberhalb des Eingangportals befindet.
Die heutige Crivelli-Kapelle wurde von Sebastian Heinrich Crivelli (1597-1664) gestiftet. Er war Landammann und Oberst eines Schweizer Regiments. Als Dank für die Rückkehr von einer Reise, die er als Gesandter des spanischen Königs Philipp IV. unternahm, finanzierte er den Bau der Kapelle. Sie war als Grabkirche für seine Familie gedacht. So befindet sich in einer Art Krypta die Bestattungsnische Crivellis.

Die Kapelle ist den Heiligen Sebastian und Adrian geweiht. Der Barockaltar stammt aus der Bauzeit. Das Altarbild wurde um 1850 von Anton Bütler gestaltet. Der Wandgemäldezyklus stammt von 1966 und wurde von Augustin Meinrad Bächtiger angebracht. Wegen der Verbreiterung der Gotthardstrasse musste die Kapelle im Jahr 1962 um einige Meter verschoben werden. Seit 1980 befindet sich die Crivelli-Kapelle im Besitz der Kirchgemeinde Schattdorf. Im Jahr 2009 wurde die Kapelle innen und aussen komplett renoviert.

Quellen: Urner Kirchen- und Kapellenführer URI, "Kein schöner Land für Gottes Kinder", Verlag: Baumann und Fryberg, Altdorf.

Waldbruder-Kapelle
Die Kapelle Maria-Hilf ist idyllisch im Bannwald oberhalb von Schattdorf gelegen. Bereits im frühen 16. Jahrhundert sind für Schattdorf Einsiedler bezeugt, die neben der Kapelle gewohnt haben. Ob die Kapelle selbst aus dieser Zeit stammt, ist unklar.
Der Geschichtsforscher Karl Franz Lusser (1790-1859) hat die Waldbruderei in einer Zeichnung festgehalten. Neben der Kapelle stand das Gwandhaus im Grundmass von 5x7 Meter. Links neben der Kapelle befand sich ein offener Ziegenstall.
1924 wurde die Kapelle mit privater Hilfe restauriert. Der lehmige Untergrund führte aber schon bald wieder zu Rissen und Spalten, so dass die kleine Kapelle 1959 von Schülern des Kollegiums in Fronarbeit erneut renoviert werden musste. Im Jahr 2013 erhielt die Kapelle einen neuen Anstrich und erstrahlt seither wieder in frischer Pracht. Sie ist ein beliebter Kraftort, wo Einheimische und Fremde Kraft und Trost bei der Muttergottes suchen.

Quellen: Urner Kirchen- und Kapellenführer URI, "Kein schöner Land für Gottes Kinder", Verlag: Baumann und Fryberg, Altdorf.

Totenkapelle
Die erste urkundlich erwähnte Totenkapelle wurde im Jahr 1520 eingeweiht. Ihr Patron ist der Heilige Fridolin - der Heilige, der das Wappen des Kantons Glarus ziert.

Die heutige Kapelle wurde um 1750 erbaut. Der spätgotische Türsturz stammt von der alten Pfarrkirche, die man 1730 abzureissen begann. Das Zürcher Wappen an der Türe erinnert daran, dass der Kanton Uri einst unter der Herrschaft der Fraumünster Abtei Zürich stand.

Im Inneren der Totenkapelle befindet sich eine spätgotische Kreuzigungsgruppe. Sie zeigt den Gekreuzigten mit Maria, seiner Mutter und Johannes, dem Lieblingsjünger. Die Kreuzigungsgruppe wird dem Künstler Lukas Regli zugeschrieben, der in Schattdorf wohnte.

Do.